„Zur See fahren“ bedeutet für Jula: Über den Atlantik auf dem Dreimast-Toppsegelschoner »Gulden Leeuw«. Das Schiff ist 70 m lang, 8,6 m breit und kann 1400 m² Segelfläche in den Wind stellen! Ein schräges Klassenzimmer, das schaukelt und stampft, ohne Handy, ohne Internet im Pausenhof aber mit jeder Menge ungewohnter Aufgaben.
Es erfordert eine gehörige Portion Mut und Vertrauen in die eigenen Kräfte, um solch ein Abenteuer anzugehen. SCMO-Mitglied Jula Peterkord hat noch im Sommer auf dem kleinen Monbagsee gesegelt. Auf dem Atlantik sind Wellen zu erwarten, die mehrfach so hoch sind wie die Mastspitze (2,6 m) des Opti´s, in dem sie das Segeln in Monheim lernte. Hochseesegeln kann grandiose Sonnenaufgänge, traumhafte Sonnenuntergänge und übervolle Sternehimmel bieten, aber auch eine Wache an Deck bei Sturm, Seegang, fliegender Gischt und wolkenbruchartigem Regen über Stunden. Jula hat sich diese Herausforderung selbst gesucht, Tests und Pobesegeln bestanden und im Oktober die deutsche Küste verlassen – gerade zu Beginn der herbstlichen Stürme in der Biskaya.
Segeln ist der Antrieb, das Leben und Arbeiten an Bord gehören dazu: Für Jula und 50 weitere Schüler, Schülerinnen und Lehrkräfte. Der geregelte Schulbetrieb fügt sich nahtlos ein in die verschiedenen Arbeiten an Deck, in der Takelage und unter Deck. Jula umschreibt das mit den Worten „Das ist das Anstrengendste was ich je gemacht habe – aber auch das Beste!“. In diesem Sinne erfüllt sich für sie gerade ein Segler-Traum. Die eigene Zuversicht, seemanschaftliches Verhalten, hohe Leistungsbereitschaft und Vertrauen im Miteinander sowie die Weite eines Ozeans sind nur einige der Zutaten in diesem Abenteuer. Dazu zählt auch: Weihnachten nicht zu Hause – sondern in Grenada! Wenn die Törnplanung nicht durch Unwetter und Sturm geändert werden muß.
Der SCMO – sprich „Wir vom See“ wünschen Jula, ihrem Schiff und ihren Kameraden eine gute Fahrt zur See!
Und Allen zusammen ein Frohes Fest und ein glückliches Neues Jahr vom See zur See!